Prozessbeschreibung

 

Ablaufdiagramm

Begriffssammlung

Geschäftsprozess-Modellierung

Themenbereich

Prozessbeschreibung

Synonyme

Verhaltensdiagramm

Englisch

Process chart, Process diagram

Definition

Ein Ablaufdiagramm ist ein Hilfsmittel (eine graphische Darstellung) zur Visualisierung von »Prozessen (Abläufen).

Erläuterung

Der Begriff "Ablaufdiagramm" verallgemeinert verschiedene Diagramm-Ausprägungen, z.B. als UML-»Aktivitätsdiagramm, »EPK-Diagramm oder »BPMN-Diagramm.
In einem Ablaufdiagramm können sowohl Vorgänge (d.h. die Abfolgen einzelner Teilschritte) innerhalb eines technischen als auch eines fachlichen Prozesses dargestellt werden.

Beispiele

-

 
 

Aktivitätsdiagramm

Begriffssammlung

Geschäftsprozess-Modellierung

Themenbereich

Prozessbeschreibung

Synonyme

-

Englisch

Activity diagram

Definition

Ein Aktivitätsdiagramm ist ein UML-spezifisches »Ablaufdiagramm.

Erläuterung

Ein Aktivitätsdiagramm erlaubt es, komplexe »Prozesse auf der Basis von »Prozess-Schritten (hier: Aktivitäten und Aktionen) darzustellen. Dabei können sequentielle, verzweigte, nebenläufige und iterative Abläufe visualisiert werden.
Aktivitätsdiagramme werden vorwiegend zur Modellierung von Abläufen in Software-Systemen verwendet - in diesem Zusammenhang haben sie auch (teilweise) Eingang in die Modellierung von »Geschäftsprozessen gefunden.

Beispiele

Beispiel "Getränk konsumieren" UML-Aktivitätsdiagramm

 
 

Business Process Model and Notation

Begriffssammlung

Geschäftsprozess-Modellierung

Themenbereich

Prozessbeschreibung

Synonyme

BPMN (Abkürzung)

Englisch

Business Process Modeling Notation

Definition

BPMN ist eine graphische Modellierungssprache zur Darstellung von »Geschäftsprozessen, ihren »Prozess-Schritten, Abläufen und Beziehungen. Die einzelnen Diagramme der Sprache werden als Business Process Diagrams (BPDs) bezeichnet.

Erläuterung

BPMN bietet eine umfangreiche Sammlung von Konzepten, Symbolen und Konnektoren an und ist vergleichbar mit »EPKs, jedoch reichhaltiger als UML-»Aktivitätsdiagramme. Die Sprache ist von der OMG standardisiert [BPMN11]
Die Arbeit mit BPMN wird durch Werkzeuge unterstützt, die u.a. eine Verbindung zur Business Process Execution Language (BPEL) schaffen.

Beispiele

Beispiel "Getränk konsumieren" BPMN

 
 

Ereignisgesteuerte Prozesskette

Begriffssammlung

Geschäftsprozess-Modellierung

Themenbereich

Prozessbeschreibung

Synonyme

EPK (Abkürzung)

Englisch

Event driven process chain

Definition

Als Ereignisgesteuerte Prozesskette (kurz: EPK) wird ein spezifisches »Ablaufdiagramm zur Modellierung der zeitlichen und sachlogischen Abhängigkeiten zwischen »Prozess-Schritten und »Ereignissen eines »Geschäftsprozesses bezeichnet.
EPKs, die zusätzlich eine Daten-, Organisations- und/oder Leistungssicht visualisieren, werden erweiterte ereignisorientierte Prozessketten (eEPK) genannt.

Erläuterung

In EPKs werden die »Prozess-Schritte Funktionen genannt. In vollständigen (unverkürzten) EPKs folgt jede Funktion mindestens einem Ereignis und auf jede Funktion folgt wiederum ein oder mehrere Ereignis(se).
EPKs werden vorwiegend zur Modellierung von betriebswirtschaftlichen Abläufen verwendet - daher spielen sie in der Wirtschaftsinformatik eine besondere Rolle. [HaNe07]

Beispiele

Beispiel "Getränk konsumieren" EPK

 
 

Interaktionsdiagramm

Begriffssammlung

Geschäftsprozess-Modellierung

Themenbereich

Prozessbeschreibung

Synonyme

Sequenzdiagramm (nur bei UML), Kontextdiagramm (im ARIS-Bereich)

Englisch

Interaction diagram

Definition

Ein Interaktionsdiagramm dient dazu, Kommunikationsbeziehungen zwischen »Akteuren bzw. »Objekten eines Systems zu visualisieren. Im Kontext von Unternehmen und ihren »Geschäftsprozessen stellen sie Austauschbeziehungen zwischen Personen bzw. »Rollen im Unternehmen dar. [Sche98]

Erläuterung

Interaktionsdiagramme sind als Teil der UML sehr verbreitet. Dort visualisiert man den Nachrichtenaustausch durch Pfeile zwischen (beliebigen) Objekten, die durch senkrechte Linien repräsentiert werden.

Beispiele

Beispiel "Getränk konsumieren" Interaktionsdiagramm

 
 

Petri-Netz

Begriffssammlung

Geschäftsprozess-Modellierung

Themenbereich

Prozessbeschreibung

Synonyme

Stellen-/Transitionsnetz

Englisch

Petri net, Place/transition net

Definition

Ein Petri-Netz ist ein graphisch-mathematisches Modell eines dynamischen Systems und seiner möglichen Abläufe. Die Grundkonzepte der Kausalität, der »Nebenläufigkeit und der Alternative (exklusive »Selektion) werden dabei explizit repräsentiert. Dadurch können ablaufbezogene Eigenschaften von Systemen (insb. solchen mit nebenläufigen Komponenten) modelliert und mit mathematischen Methoden analysiert werden.

Erläuterung

Petri-Netze stellen Systeme sowohl aus struktureller als auch aus dynamischer Sicht dar und können Modelle sowohl für technische Anwendungssysteme als auch für Geschäftsprozesse sein. Es gibt zahlreiche Erweiterungen und Spezialisierungen von Petri-Netzen, z. B. Prädikat-Transitionsnetze zur zusätzlichen Modellierung von Datenstrukturen, stochastische Petri-Netze zur Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeiten, Workflow-Netze zur Darstellung von »Geschäftsprozessen und ihren Eigenschaften.
Petri-Netze stehen nicht in Konkurrenz zu anderen Modellierungssprachen, die meist im Kontext kommerzieller Werkzeuge eingesetzt werden, sondern sind formale Grundlage vieler Aspekte dieser Sprachen. Die Petri-Netz-Theorie stellt die Terminologie für grundlegende Phänomene der Ablaufmodellierung zur Verfügung und ihre Ergebnisse sind auf andere Modellierungssprachen übertragbar. Wegen ihrer einfachen Definition und grafischen Darstellung werden Varianten von Petri-Netzen aber auch selbst unmittelbar eingesetzt. [Dese10]

Beispiele

Beispiel "Getränk konsumieren" Petri-Netz